In einer Welt, in der Selbstliebe und Persönlichkeitsentwicklung omnipräsent geworden sind, wird oft übersehen, wie tief verankert das Gefühl von Selbstwert wirklich ist. Viele Menschen wissen kognitiv, dass sie „genug“ sind. Sie haben reflektiert, analysiert, transformiert und stehen dennoch immer wieder an dem Punkt, an dem sie sich selbst nicht glauben können.
Dieser Widerspruch ist kein persönliches Versagen. Er ist Ausdruck eines Nervensystems, das nie gelernt hat, sich sicher zu fühlen. Denn Selbstwert entsteht nicht durch Sätze oder Spiegelübungen. Selbstwert ist kein mentaler Zustand, sondern ein körperlich verankertes Erleben. Ein Gefühl von Sicherheit im Inneren, unabhängig von Leistung, Anerkennung oder Anpassung.
Wer als Kind emotionale Verfügbarkeit, Resonanz oder Schutz nur unter Bedingungen erlebt hat, speichert genau das als Referenz ab: Ich bin dann sicher, wenn ich leiste. Wenn ich ruhig bin. Wenn ich mich zurücknehme. Diese tiefenprägenden Muster lassen sich nicht über Argumente auflösen, weil sie nicht im Verstand entstehen, sondern in der Beziehungserfahrung und damit im Nervensystem gespeichert sind.
Deshalb greift klassische Selbstwertarbeit oft zu kurz. Affirmationen oder mentale Reframing-Strategien können zwar kurzfristig stabilisieren, doch sie überlagern häufig den eigentlichen Kern: eine tiefe, verkörperte Unsicherheit im Bezug auf das eigene Dasein.
Wirklicher Selbstwert wächst dort, wo Regulation möglich wird. Wo das System langsam erlebt: Ich darf sein. Ich werde gehalten. Ich muss nichts leisten, um Zugehörigkeit zu erfahren. Dieser Prozess lässt sich nicht beschleunigen. Er ist weder linear noch komfortabel. Aber er ist transformierend.
Regulierte Menschen wirken nicht nur stabiler, sie sind es. Sie treffen Entscheidungen nicht aus Angst, sondern aus Klarheit. Sie bleiben präsent, wenn es herausfordernd wird. Und sie vertrauen ihrer Wahrnehmung, auch wenn sie unbequem ist.
Deshalb ist Selbstwert immer auch ein Prozess der Rückeroberung: des eigenen Körpers, der eigenen Würde, der eigenen inneren Autorität. Nicht, weil man genug „gelernt“ hat, sondern weil sich etwas Grundlegendes verschiebt, von außen nach innen, von Kontrolle zu Beziehung, von Selbstoptimierung zu Selbstkontakt.
Was unterstützt den Aufbau eines verkörperten Selbstwerts?
- Regelmäßige Körperwahrnehmung in sicheren Momenten. Nicht nur in der Krise, sondern als Alltagspraxis.
- Sätze spüren, nicht nur denken. „Ich darf da sein.“ Wo resoniert dieser Satz im Körper? Wo gibt es Widerstand?
- Verbindungen aufbauen, die nicht von Leistung abhängen. Räume suchen oder schaffen, in denen Sein mehr wiegt als Tun.
Das Nervensystem braucht Wiederholung, liebevolle Konfrontation und gelebte Beziehung.
Selbstwert ist nicht, wie man sich sieht. Es ist, wie man sich erlebt, wenn niemand zuschaut.
🌀 In meinen begleiteten Räumen entsteht genau dafür ein sicherer Boden.
Wenn du bereit bist, deinem System neue Erfahrungen zu schenken, begleite ich dich gerne. Es ist nicht leicht, aber es lohnt sich.
🌀 Selbstwert lässt sich nicht denken, er muss erlebt und erfahren werden.
Friday Reset
Im Friday Reset entsteht genau dieser Raum: körperbasiert, achtsam, entlastend.
Einmal pro Woche. 60 Minuten live.
Für alle, die ihr Nervensystem regulieren wollen, nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung.
Wer sich wünscht, tiefer zu tauchen, sich selbst ehrlich zu begegnen und die Schutzmuster im Nervensystem wirklich zu transformieren, den lade ich ein zu Unverschleiert, meiner 1:1-Begleitung für feinfühlige, funktionierende Menschen, die den nächsten Schritt gehen wollen.